2019-08-19 Deutscher Angelfischerverband erstattet Strafanzeige gegen die selbsternannte Tierrechtsorganisation PETA

6,24 Millionen Deutsche gehen mindestens einmal im Jahr angeln. Dabei erfreut sich Angeln zunehmender Beliebtheit bei Jung und Alt. Foto: DAFV, Johannes Arlt

Der Deutsche Angelfischerverband e.V. (DAFV) hat am 16.08.2019 bei der Staatsanwaltschaft Berlin Strafanzeige gegen die selbsternannte Tierrechtsorganisation PETA wegen des Verdachts der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten, Volksverhetzung und weiterer Tatbestände gestellt.

Die Aktivisten von der Tierrechtsorganisation PETA rufen auf perfide Weise zur Überwachung von Anglern auf. „In einer in das Internet gestellten Handlungsanweisung fordert die Organisation unbeteiligte Dritte auf, Angler zu stören bzw. anzugreifen, Steine zu werfen, die gefangenen Fische der Angler „zu retten“ oder aber die Angler mindestens zu filmen. Findet sich überhaupt nichts Angreifbares, so soll man laut PETA die angetroffenen Angler mit falschen Vermutungen am besten einfach mal so bei der Polizei anzeigen.“ so die Justiziarin des DAFV.

 „Interessengruppen so gegeneinander aufzustacheln ist zivilgesellschaftlich äußerst bedenklich und zeigt, dass die Organisation jegliche Form des üblichen gesellschaftlichen Umgangs miteinander ausgeblendet hat. Wer zum Steine schmeißen aufruft, gehört hinterfragt.“, so Alexander Seggelke Geschäftsführer des DAFV.

Angeln in Deutschland[1]

6,24 Millionen Deutsche gehen mindestens einmal im Jahr angeln[2]. Angeln in Deutschland ist zeitgemäß, nachhaltig und gesellschaftlich bedeutsam. Organisierte Angler kümmern sich mit Millionen von ehrenamtlichen Arbeitsstunden um die Hege und Pflege der heimischen Gewässer und Fischbestände. Ohne diesen Einsatz müsste die öffentliche Hand (so wie z.B. in Amerika) nicht unerhebliche Steuergelder dafür aufwenden.

Angeln und Jagen sind eine der letzten Formen einer direkten Naturnutzung. Dazu bedarf es in Deutschland einer speziellen Ausbildung und es gibt strenge gesetzliche Vorgaben. Jeder Angler muss im Rahmen einer amtlichen Prüfung die Sachkunde über den respektvollen und sachgemäßen Umgang mit der Kreatur Fisch nachweisen.

Fisch ist ein wertvolles Nahrungsmittel

Ein selbst geangelter Fisch erfüllt als Lebensmittel alle Kriterien an den modernen Zeitgeist. Er ist klimaschonend, nachhaltig, frisch, regional, saisonal und bekömmlich. Heimische Fische weisen als Lebensmittel mitunter eine bessere Klimabilanz auf, als der Anbau von Gemüse.[3] Die moralische Kritik an Anglern, Fische selbst zu angeln und zu essen ist aus Sicht des DAFV verlogen. Jeder Mensch ist direkt oder indirekt ein Naturnutzer.

„Fisch als wertvolles Nahrungsmittel ist weltweit von Bedeutung. Nachhaltiger als mit der Angel gefangen geht es nicht. Darum bedauern wir die forcierte Entfremdung von der Natur und den unschätzbaren Produkten, die sie uns zur Verfügung stellt. In ihrer Handlungsanweisung hat PETA den Bogen eindeutig überspannt“, so Dr. Christel Happach-Kasan Präsidentin des Deutschen Angelfischerverbandes.

Tierschutz ist ein hohes Gut

Tierschutz ist in unserer Gesellschaft ein hohes Gut und diesen zu unterstützen aus Sicht des DAFV ein wichtiges gesellschaftliches Anliegen. „Die Leute sollten dabei aber genau überlegen, wem sie ihr Geld spenden. Wenn man sich den von PETA selbst veröffentlichten Wirtschaftsbericht für das Jahr 2017/ 2018 ansieht, wurden nach eigenen Angaben dort lediglich 2,12 % des Spendenaufkommens für karitativen Tierschutz verwendet. Die Stiftung Warentest hat bereits 2013 die Transparenz, Organisation und Kontrolle des Vereins als unzureichend bewertet und stufte PETA Deutschland e.V. als nicht wirtschaftlich arbeitende Organisation ein. Dazu fragen wir uns, warum es so schwer ist bei PETA stimmberechtigtes Mitglied zu werden? PETA hat in Deutschland laut Wikipedia nur neun stimmberechtigte Mitglieder.“, so Olaf Lindner, Pressesprecher des DAFV. „Dabei scheint PETA nur Themen zu verfolgen, welche Spenden einbringen. Wenn es um das Leid von Fischen geht, welche tagtäglich in Wasserkraftanlagen ohne sachgemäßen Fischschutz lebendig zerhäckselt werden, haben wir noch nie etwas von PETA gehört.“

Spende überlegt!

PETA beschäftigt mit Verdächtigungen regelmäßig die Staatsanwaltschaften. Damit wird unter anderem versucht, die Fischerei und die Jagd öffentlichkeitswirksam in ein schlechtes Licht zu rücken. PETA fordert, dass das Angeln und Jagen in Deutschland verboten wird. Auch andere Institutionen werden werbewirksam attackiert. So wurde z. B. die Allgäuer Gemeinde Fischen aufgefordert, Ihren Namen zu ändern, weil dieser unmoralisch sei. Nicht umsonst wird derzeit ein Antrag der FDP-Fraktion mit dem Titel „Straftaten und Gemeinnützigkeit schließen sich aus“ im Bundestag beraten. Die Abgeordneten fordern, Körperschaften grundsätzlich nicht mehr in den Genuss der Steuerbegünstigung der Gemeinnützigkeit kommen zu lassen, wenn deren Repräsentanten gegen geltende Strafgesetze verstoßen oder zu einem Rechtsbruch aufrufen.Wer sich für Natur- und Tierschutz einsetzen möchte und eine Organisation finanziell unterstützen möchte, sollte sich daher vorher genau erkundigen, wem die Spende zugutekommt und wofür sie verwendet wird.

[1] DAFV Hintergrundartikel. https://www.dafv.de/projekte/angeln-in-deutschland.html

[2] IfD Allensbach Statista 2018 “Anzahl der Personen in Deutschland, die in der Freizeit Angeln oder Fischen, nach Häufigkeit von 2014 bis 2018 (in Millionen)“

[3] Hilborn R, Banobi J, Hall SJ, Pucylowski T, Walsworth TE (2018) The environmental cost of animal source food. Frontiers in Ecology and the Environment 16/6: 329-335

Dieser Artikel wurde von www.dafv.de bereitgestellt.

Mit freundlichen Grüßen

Der Vorstand

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